Die
Seckach entspringt bei Waldhausen
zwischen den Gebieten Schwarze-Tannen-Wald und Hammelsbusch im Neckar-Odenwald-Kreis, vereinigt sich
bei Adelsheim mit der wasserreichen Kirnau, tritt zwischen Sennfeld und
Roigheim in den Landkreis Heilbronn ein und mündet schließlich bei Möckmühl
rechtsufrig in die Jagst. Sie ist ein sommerkaltes Fließgewässer, das
15-16°C nicht überschreitet. Mit einem Einzugsgebiet von 262km²,
einer mittleren Breite von etwa 10-15m im Unterlauf und einer Länge von
ca.28km zählt sie zu den kleineren Flüssen der I. Ordnung. Der Mittlere
Niedrigwasserabfluss (MNQ) beträgt am Pegel in Sennfeld 1,15m³/s
(Pegel anzeigen). Vom Steg
bei der Kläranlage Roigheim bis zur Mündung in die Jagst (ca. 7km) besteht
ein Höhenunterschied von etwa 21m, woraus sich ein mittleres Gefälle von
4,3% für diesen Abschnitt ergibt. Aus fischereilicher Sicht wird sie der
Äschenregion zugeordnet. Der Gewässerchemie nach zählt die Seckach zu den
karbonatischen Mittelsgebirgsflüssen. Die geologische Formation ist mit
Muschkalk und Talkiesen anzugeben. Die Gewässergüte ist nach LfU mit
Gewässergüteklasse II angegeben, d.h. der Grad der organisch abbaubaren
Belastung ist mäßig. Die Seckach ist im Landkreis Heilbronn ein
einzigartiges
Gewässer. Kein anderes Gewässer der Forellen-/Äschenregion hat hier ein
derart reiches Wasserregime bei einem entsprechenden Gefälle. Vergleichbare
Bäche im Landkreis wie z.B. die Brettach, der Böllinger Bach oder Leinbach,
führen deutlich weniger Wasser (1/6 bis 1/10 des MNQ´s der Seckach) und sind
dementsprechend reduziert in ihren Ausmaßen und Eigenschaften. Unzählige
Rauschen, aus dem Wasser ragende Felsen, eine abwechselnd kiesig-sandige
Gewässersohle und glasklares Wasser sind die typischen Merkmale eines
Gebirgsbaches, wie man ihn normalerweise nur im Mittelgebirge oder alpennähe
vorzufinden glaubt, aber all dies findet sich auch in der Seckach. Ein
stellenweise gewundener Verlauf, ausgespülte Ufer, die zu Aufweitung von bis
zu 20m führen, und Versinterungen, die durch Zutritt kalkreicher Quellen zu
einer Kaskade von kleineren bis mittleren Abstürzen im Gewässer heranwachsen
finden sich zwischen Roigheim und Möckmühl. Die Seckach ist ein
abwechslungsreiches und gut strukturiertes Salmonidengewässer, in dem alle
fischereilich relevanten Habitate in großer Anzahl vorhanden sind. Sie
bietet also den Fischen der Forellen- und Äschenregion hervorragende
Lebensbedingungen.
Der FV-Heilbronn bewirtschaftet die Seckach auf Markung Roigheim und
Möckmühl kurz vor der Mündung in die Jagst
(Karte) schon seit vielen Jahren. Der
4,5km lange Teilabschnitt mit einer mittleren Breite von 14m und
einer Fläche von etwa 6,3ha hat sich in den letzten 30 Jahren auch durch
erheblichen Einsatz und Engagement der Mitglieder des FV-Heilbronn zu einem
hervorragenden Salmonidengewässer entwickelt. Der
morphologische Zustand des Gewässers ist durch menschliche Eingriffe
geprägt, dennoch findet man Abschnitte die einen naturnahen Charakter
aufweisen. Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen natürlichen
"Stürze", die häufigen "Schnellen" und die reich strukturierte Gewässersohle
des mittleren und oberen Abschnittes der bewirtschafteten Strecke. Der
Untergrund hat sowohl steinig-kiesige, wie auch sandige Bereiche mit
abwechslungsreichen Strömungsverhältnissen. Die Tiefe variiert zwischen 10cm
und Gumpen mit mehr als 2m Tiefe. Das Ufer ist zum größten Teil
dicht mit Gehölz und Sträuchern bewachsen. Die ins Wasser ragenden Wurzeln
bieten den Organismen im Fluss gute Versteckmöglichkeiten. Die an den
Abschnitt angrenzenden Flächen werden überwiegend landwirtschaftlich
genutzt. Gleich vier kleine Wasserkraftwerke zur Stromgewinnung befinden sich
auf den ersten vier Kilometern auf Markung Möckmühl. Im aufgestauten Oberwasser dieser Kraftwerke erreicht
die Seckach Tiefen von bis zu 3m. Die
Gewässersohle ist in diesen Bereichen
massiv verändert und durch Ablagerung von Sedimenten aufgrund der
verringerten Strömungsgeschwindigkeit das Zwischenlückensystem gestört.
Stellenweise zeigt sich dort ein dichter Bewuchs submerser Makrophyten wie
flutender Hahnenfuß, Quellmoos, Wasserpest, Tausendblatt und Igelkolben. Nur
die ehemalige "Alte Papierfabrik" verfügt derzeit über einen geeigneten,
funktionierenden
Fischaufstieg. Die biologische Gewässergüte hat sich seit Ende der
sechziger Jahre permanent durch den Ausbau der vorhandener
Kläranlagen entlang der Seckach und vor allem durch den Neubau der
Gruppenkläranlage Roigheim verbessert. Heute weist die Seckach eine
Güteklasse von II auf, ist also mäßig belastet. Die häufigsten Fischarten
sind: Bachforelle, Äsche, Elritze und Mühlkoppen. Andere Arten fehlen
aufgrund der eingeschränkten Durchgängigkeit des Gewässers, da eine
Wiederbesiedlung von der Jagst aus bisher nicht möglich ist.
Fischerei: Der "Flussabschnitt" (Steg Kläranlage Roigheim bis
Wehr Texon) der Seckach darf in der Zeit von April bis September befischt werden.
Fischereiberechtigt sind aktive Mitglieder des FV-Heilbronn, die im Besitz
einer gültigen Seckach-Jahreskarte sind. Die
Jahreskarte für den
Flussabschnitt der Seckach kostet 30€.
Die Bachstrecke (Wehr Texon bis Wehr Valet) darf von Mai bis
September von Mitgliedern, die im Besitz einer Bachkarte sind, befischt
werden.
Weitere Informationen & Regelungen befinden sich auf den Fischereipapieren. |